Vor einer Therapie findet ein unverbindliches Erstgespräch statt. Dieses hat mehrere Aufgaben:
Sie beschreiben Ihr Anliegen und Ihre Beschwerden, sowie Ihre Erwartungen und Zielvorstellungen. So bekomme ich einen Überblick über Ihre aktuelle Situation, und kann auch schon erste diagnostische Überlegungen anstellen.
Wir prüfen gemeinsam, ob Verhaltenstherapie für Sie das Mittel der Wahl ist, und ob ich für Sie die geeignete Verhaltenstherapeutin bin.
Wir werden die Formalitäten, Setting und Ablauf und die voraussichtlichen Kosten und Erstattungsmöglichkeiten besprechen. Gerade zu Beginn sind wöchentliche Termine sinnvoll, um die erforderliche Prozessdichte zu erreichen. Je nach Beschwerdebild und Zielen für die Verhaltenstherapie kann man im Verlauf das Intervall auf zwei Wochen oder mehr ausdehnen. Wie lange eine Therapie insgesamt dauert, hängt ebenfalls sehr von individuellen Faktoren ab. Häufig sind Therapien, die mindestens einige Monate dauern.
Und schließlich lernen wir uns im Laufe des Gesprächs auch etwas kennen, und Sie können feststellen, ob „die Chemie stimmt“ und Sie sich bei mir gut aufgehoben fühlen.
Am Ende des Gesprächs werde ich Ihnen einen Therapievorschlag machen. Dieser beinhaltet meine Einschätzung Ihrer Situation, und einen groben, vorläufigen Therapieplan.
Sie entscheiden, ob Sie eine Verhaltenstherapie bei mir beginnen möchten, oder nicht. Sie können dies am Ende des Gesprächs tun. Sie können sich aber genauso gerne Zeit nehmen, und mir paar Tage später Bescheid geben.
Nach dem Erstgespräch beginnt eine Erkenntnisphase. Wir explorieren nicht
nur den Anlass, der Sie in die Therapie geführt hat, sondern auch Ihre aktuellen
Lebensumstände, Ihre Persönlichkeit, und Ihre Geschichte als Mensch.
Zweck ist es, ein umfassendes Verständnis Ihrer prägenden Einflüsse, und der daraus
entstandenen Muster, Bewältigungsstrategien und Ressourcen zu gewinnen.
Im nächsten Schritt versuchen wir zu verstehen, wie sich in diesem Ihrem persönlichen
Kontext die Probleme entwickeln konnten – wir entwerfen also ein umfassendes
Bedingungsmodell Ihrer Problematik.
In dieser Phase werde ich auch detaillierte Fragebögen einsetzen. Es können auch somatische
Untersuchungen, z.B. ein Laborbefund notwendig werden.
Diese Phase nimmt meistens 3-4 Sitzungen in Anspruch, und mündet manchmal auch in
eine
Neuformulierung von Zielen und Arbeitsaufträgen.
Die nächste Phase im Ablauf einer Verhaltenstherapie ist die Arbeits- und Veränderungsphase. Ausgehend vom Bedingungsmodell arbeiten wir gezielt an der Veränderung von relevanten Denk- und Verarbeitungsmustern, an emotionalen und sozialen Kompetenzen, am Aufbau neuer Bewältigungsstrategien, und an der Reduktion ev. vorhandener psychischer Symptome. In dieser Phase der Veränderung ist Ihre aktive Mitarbeit und Ihre Bereitschaft, Neues zu lernen, Dinge anders als bisher zu denken und zu machen, am stärksten gefragt. Um Sie darin bestmöglich zu unterstützen, steht mir eine Reihe von Techniken zur Verfügung: Rollenspiel, Imagination, Aufbau von Fertigkeiten, Konfrontationsverfahren. Ob und welche wir davon nutzen, werden wir gemeinsam entscheiden. Die Veränderungen, die Sie mit Hilfe der Verhaltenstherapie vollziehen, können auch Folgen in Ihrem Umfeld haben. Manche davon werden erwünscht sein, mit anderen haben Sie vielleicht nicht gerechnet. Egal, welche Überraschungen oder Hürden im Verlauf auftauchen, wir werden konsequent an ihrer Überwindung arbeiten. Gemeinsam suchen wir Ihren neuen Weg, und ich werde Sie solange begleiten und unterstützen, bis Sie wieder selbst zurechtkommen.
Der Therapieprozess verläuft nicht linear, sondern in Schleifen. Gemeinsam werden wir den Verlauf der Therapie immer wieder evaluieren und anpassen.
Abschlussphase – die letzte Phase im Ablauf der Verhaltenstherapie. Verhaltenstherapie ist Hilfe zur Selbsthilfe. Wenn Sie Ihren Alltag, Ihre Beziehungen so verändert haben, dass es gut ist für Sie, wird es Zeit, die Therapie abzuschließen. Dazu werden wir die Termine reduzieren, und in immer größeren Abständen machen. Solange, bis wir sagen, dass es jetzt gut ist.